Liebe Leser!

Die IBA hat es nicht leicht. Erst sorgt der drastische Zinsanstieg dafür, dass etliche Projekte nicht oder nicht bis zum Präsentationsjahr 2027 zustande kommen. Dann erklärt die Stuttgarter FDP-Fraktion die Internationale Bauausstellung für tot und jetzt springt mit Wolff & Müller ein Hauptsponsor ab.

 

Es wäre fatal, jetzt möglichst schnell und geräuschlos zur Tagesordnung übergehen zu wollen. Vor längerem schon äußerte die Immobilienwirtschaft Kritik an den IBA-Projekten, die ganz offensichtlich nicht gehört werden wollte. Etliche Vorhaben lassen sich so nicht vermieten und nicht am Investmentmarkt platzieren, verstoßen gar gegen geltendes Baurecht, Stichwort TA Lärm, lautete die Kritik. Sprich: Die Vereinbarkeit von Wohnen und Arbeiten ist in der Form, wie es sich die IBA vorstellt, aus Sicht der Praktiker nicht realisierbar.

 

Jetzt die Kritik von Albert Dürr an der Stadt Stuttgart, die diese reflexartig zurückweist. Selbst wenn die Wahrheit irgendwo in der Mitte liegt: Wir glauben, dass die möglichen Potenziale einer IBA längst nicht gehoben werden. Aus IBA-Gremien beziehungsweise Arbeitsgruppen gab es frustrierte Rückzüge, weil kein Geld für Aktionen vorhanden ist. Dabei leben wir in einer der reichsten Regionen der Welt. Wir haben hier so viele Forschungseinrichtungen, Ingenieurdienstleister und andere Unternehmen rund um das Thema Bauen, dass neue Erkenntnisse einer IBA zahlreiche zusätzliche Arbeitsplätze und Wertschöpfung schaffen würden.

 

Alle müssen sich stärker engagieren. Stadt und Land, Hochschulen, Immobilienwirtschaft und Industrie. Es ist ein Armutszeugnis, dass die IBA bald nur noch drei Hauptförderer aus der Wirtschaft hat. Es ist aber wohl auch richtig, dass die IBA ein schärferes Profil benötigt und auf die Bedenken der Immobilienwirtschaft eingehen sollte. Im Wolkenkuckucksheim, der Stadt in den Wolken, lassen sich keine irdischen Probleme lösen. Das wussten, bestätigt vom Philosoph Arthur Schoppenhauer, schon die Griechen in der Antike.

 

„Liebling wir müssen reden“, es ist wieder an der Zeit für unser Lieblingszitat der Entertainerin Sylvia Brécko. Und dann müssen wir Gas geben! Denn aus Immobilienprojektentwicklersicht ist das IBA-Präsentationsjahr übermorgen. Den beschaulichen Advent heben wir uns dann für 2027 auf!

 

Voll IBA-Tatendrang grüßt Sie ganz herzlich

 

Ihr Frank Peter Unterreiner, Herausgeber

 

Der aktuelle Immobilienbrief vom 05. Dezember 2023 zum Download