Das Stafflenbergareal in bester Stuttgarter Halbhöhenlage. Immobilienbrief Nr. 381, Quelle: Eplle

Liebe Leser!

München gegen Stuttgart: 5220 zu 185. Was für ein irres Ergebnis!

Nun, um Fußball kann es sich hier nicht handeln, das ist klar. Um was geht es also? Um Baugenehmigungen. In München wurden in den ersten drei Quartalen 5220 Wohnungen genehmigt, in Stuttgart 185. München hat nur das knapp 2,5-Fache an Einwohnern wie Stuttgart, aber 28-mal so viele genehmigte Wohneinheiten. Während das IVD-Marktforschungsinstitut für Stuttgart einen Einbruch um 65 Prozent konstatiert, sollen es in München auf Jahressicht nur 16 Prozent werden.

Ins Bild passt, dass in ganz Stuttgart in den ersten drei Quartalen lediglich 79 Neubauwohnungen im Einzelvertrieb veräußert wurden. Wir ersparen Ihnen, uns sowie der Stadtverwaltung und -politik die Peinlichkeit, die Zahlen für München zu recherchieren.

Klar jedoch ist, dass im Fußball bei so einem Ergebnis nicht nur der Trainer sofort weg wäre. Die ganze Vereinsspitze müsste abtreten. Ohne Wenn und Aber. Und im Fußball wie im Sport generell würde der neue Trainer sofort die Aufstellung, die Taktik und sonst noch alles Mögliche ändern. Im Stuttgarter Rathaus versucht man es mit Durchwursteln. Der Mut zu wirklichen Veränderungen fehlt.

„Wir müssen darüber nachdenken, wie wir dem Kunden mehr Nutzen bieten“, sagt Andreas Epple vom gleichnamigen Heidelberger Bauträger auf die Frage des Immobilienbrief Stuttgart, was gegen die Absatzkrise bei Neubauwohnungen helfen könnte. Er fordert keine staatlichen Subventionen, sondern fokussiert sich auf das Produkt und den Käufer. Ein sehr lesenswertes Interview!

Das könnte auch ein Ansatz für Stuttgart und andere Kommunen sein. Den Bauträger wenn schon nicht als Kunden, dann zumindest als Partner zu verstehen. Und Rahmenbedingungen zu schaffen, unter denen Produkte entstehen können, die der Markt verlangt und bezahlen kann. Stattdessen steht wieder eine Milieuschutzsatzung auf der Tagesordnung, die zwar populistische Partikularinteressen bedienen würde, aber die Schaffung von zeitgemäßem, senioren- und familiengerechtem sowie nachhaltigem Wohnraum verhindert. Die Gründe hierfür haben wir bereits im Immobilienbrief Stuttgart Nr. 298 ausgeführt.

Zugegeben, für die besinnliche Adventszeit war das mal wieder viel Pauke und Trompete. Aber wir können auch Panflöte. Doch dafür muss sich die Politik ändern, auch im Land und im Bund. Wenn es so bleibt, wie es ist, laufen wir sehenden Auges in eine Wohnungsnot, die auch den sozialen Frieden gefährdet. Schweigen wider besseres Wissen wäre hier unverzeihlich.

Eine schöne Adventszeit wünscht trotzdem Ihnen allen

Ihr

 

Ihr Frank Peter Unterreiner, Herausgeber

 

Der aktuelle Immobilienbrief vom 03. Dezember 2024 zum Download

 

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