Die Revitalisierung des Jaus-Areals ist weitgehend abgeschlossen. Immobilienbrief 375 Foto: Jaus.
Liebe Leser!
Der beabsichtigte Verkauf von Breuninger ist der Aufreger des Jahres und wird noch für viele Spekulationen und Schlagzeilen sorgen. Dabei ist der Blick auf die Zahlen ernüchternd.
Demnach entfällt mit 1,8 Milliarden Euro der überwiegende Wert der Unternehmensgruppe auf die Immobi-lien. Das Handelsgeschäft ist fast nichts wert. Und bei der Umsatzrentabilität steht eine Null vor dem Komma. Wenn die Eigentümer für den angepeilten Erlös abzüglich Schulden lediglich Bundesanleihen kaufen, vervielfacht sich ihr jährlicher Ertrag. Ein Verkauf scheint daher wirtschaftlich sinnvoll.
Das könnte aber bedeuten, dass bei Breuninger danach kein Stein auf dem anderen bleibt. Kein Investor legt 2,5 Milliarden Euro oder auch weniger auf den Tisch, um einen Jahresgewinn von etwa 8 oder 12 Millionen Euro zu erwirtschaften (die Zahlen schwanken) und sich an einer Rendite von zirka 0,5 Prozent zu laben.
Die Kaufmotivation könnte im Immobilienbestand liegen. Bei einer angepeilten konservativen Rendite von 5 Prozent müssten allein sie einen Ertrag von 90 Millionen Euro abliefern. Das haben sie bislang aber nicht annähernd getan. Also ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass es hier Veränderungen gibt, womöglich auch in der Nutzung. Vorausgesetzt, die kolportierten Zahlen stimmen und der Verkauf geht entsprechend über die Bühne.
Ansonsten geht der ganz normale Wahnsinn weiter. Der Inhaber des Lokals Saigon 75 musste nur drei Jahre warten, bis sein Antrag auf Nutzungsänderung positiv beschieden wurde und er auf der Königstraße eröffnen konnte. Das Collegium Wirtemberg muss vermutlich nach Jahrzehnten die Bewirtung auf seiner Terrasse einstellen, da aufgefallen ist, dass die Gaststättenkonzession fehlt, die dazu auf einmal notwendigen Umbauten aufgrund des Denkmalschutzes aber nicht möglich sein sollen. Geschlossene Veranstaltungen sind aber weiterhin erlaubt. Was für eine Logik!
Ach ja, dann gibt es noch den Architekten, der in Stuttgart eine Nutzfläche zu Wohnraum umbauen möchte. Die Bauverständige konnte ihm nicht sagen, bis wann er mit der Baugenehmigung rechnen kann, da sie über 110 laufende Verfahren in der Bearbeitung hat. Hier verstehen wir den Frust, der auf beiden Seiten herrscht. Die Stadt versagt nicht nur als Genehmigungsbehörde, sondern vor allem auch als Arbeitgeber, der seine Beschäftigten vor Überlastung schützen muss und Verantwortung für ihre Gesundheit trägt!
Dabei wurde das Baurechtsamt jüngst verkauft. Nein, nicht die Behörde an sich. Aber das Gebäude, der bislang größte Deal des Jahres. Sie sehen, kaum ist die Sommerpause vorbei, versorgen wir Sie wieder mit exklusiven News. Viel Vergnügen beim Lesen!
Ihr
Ihr Frank Peter Unterreiner, Herausgeber
Der aktuelle Immobilienbrief vom 10. September 2024 zum Download
Otto-Quartier in Wendlingen, ein ambitioniertes Projekt.
Immobilienbrief Nr. 338, Quelle: CG Elementum
Immobiliendialog Region Stuttgart mit Rekordbeteiligung
Immobilienbrief Nr. 329, Quelle: Kplus Konzept Studios
314 neue Apartments für das Robert-Bosch-Krankenhaus
Immobilienbrief Nr. 355, Quelle: Goldbeck
Der neue Stuttgarter Hauptbahnhof
Immobilienbrief Nr. 353, Quelle: Ingenhoven / HGEsch
„KaepseLE Goldäcker“ ist eines der neuen IBA-Projekte
Immobilienbrief Nr. 352, Quelle: Duplex Architekten
Strenger startet Wohnungsbau im Neckarpark
Immobilienbrief Nr. 349, Quelle: Strenger