16. Immobiliendialog Region Stuttgart. Immobilienbrief 374, Foto: Unterreiner.
Liebe Leser!
„Regen hätte besser zur Situation in Deutschland und unserer Region gepasst“, meint Rainer Neske, Vorstandsvorsitzender der LBBW, beim Stuttgarter Wirtschaftsempfang, der unter blauem Himmel im Stadion des VfB stattfand. „Der Wirtschaftsstandort Deutschland spielt nicht mehr in der Champions League.“ Und: „Wir sind auf dem Weg ins untere Mittelfeld.“ Neskes Analyse ist ebenso sachlich wie gnadenlos.
„Wir müssen uns neu erfinden – Land, Region und Stadt – und zwar grundsätzlich“, lautet sein dringender Appell. Neske fordert weniger Bürokratie und beklagt eine Misstrauenskultur gegenüber unternehmerischem Handeln.
Stuttgart trifft es knüppelhart. An Absurdität nicht zu überbieten ist, dass die Landeshauptstadt das Gleisvorfeld am Hauptbahnhof nicht mehr überbauen kann. Eine Novelle des Allgemeinen Eisenbahngesetzes kippt bis zu 6000 Wohnungen plus Gewerbeflächen. Statt einem lebendigen Rosensteinviertel eine 85 Hektar große Gleisbrache mitten in der Stadt?
Dabei ist das Projektentwicklungsvolumen in Stuttgart bereits jetzt stärker eingebrochen als im Bundesschnitt und im Mittel der Top-Sieben-Metropolen. Und wie aus dem Stuttgarter Rathaus zu hören ist, gab es für zwei wohnwirtschaftliche Parzellen im Neckarpark wohl keine Bewerber. Unwirtschaftlich. Zu hohe Auflagen. Das kommunale Wünsch-Dir-was-Spiel funktioniert nicht mehr.
Neue (bürokratische?) Spielregeln auch im Stuttgarter Rathaus. Beim Vorabendevent zum Immobiliendialog Region Stuttgart durften nur 140 Teilnehmer auf die Dachterrasse. Aus statischen Gründen. Der Rest musste im Gebäude schwitzen. Interessant, dass der Sicherheitsdienst auch OB Frank Nopper den Zutritt verwehrt hat. Erst nach der Erläuterung von Gästen, um wen es sich handelt, durfte er passieren. Was lernen wir daraus? 1. Vor dem Gesetz sind doch nicht alle gleich. 2. Im Rathaus muss man auch mal intervenieren. 3. Nopper muss noch an seinem Bekanntheitsgrad arbeiten.
„Alles muss sich ändern, damit alles bleibt, wie es ist.“ So weit wie der italienische Schriftsteller Giuseppe Tomasi di Lampedusa in seinem Roman „Der Leopard“ würden wir nicht gehen. Aber klar ist, dass sich vieles ändern muss, wenn wir unsere Unternehmen, unsere Arbeitsplätze und unseren Wohlstand erhalten wollen. Und es muss sich vieles ändern, dass es damit besser wird. Im Wohnungsbau, bei Schaffung von Gewerbe- und Logistikgrundstücken und Kita-Plätzen beispielsweise.
Damit verabschieden wir uns in die Sommerpause. Am 10. September sind wir zurück – kämpferisch und unbequem wie eh und je.
Ganz herzlich grüßt Sie
Ihr
Ihr Frank Peter Unterreiner, Herausgeber
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